Gerbrunn
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 47′ N, 9° 59′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Höhe: | 243 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,59 km2 | |
Einwohner: | 6640 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1447 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97218 | |
Vorwahl: | 0931 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 136 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 3 97218 Gerbrunn | |
Website: | www.gerbrunn.de | |
Erster Bürgermeister: | Stefan Wolfshörndl (SPD) | |
Lage der Gemeinde Gerbrunn im Landkreis Würzburg | ||
Gerbrunn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hauptort liegt am östlichen Stadtrand von Würzburg, etwa vier Kilometer von dessen Innenstadt entfernt.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anrainer sind außer Würzburg im Westen die Gemeinden Rottendorf im Nordosten, Theilheim im Südosten und Randersacker im Süden.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname stammt aus der Zusammensetzung von althochdeutsch gêr (Ger, Speer, Wurfspieß, Keil u. a.), wahrscheinlich als Bestandteil eines Personennamens wie Gerwîn (vgl. z. B. Gerabronn), und ahd. brunne (Quelle), nach der Quelle („Gerwins[4] Quelle“, ahd. Geruuinesbrunnon?), wo heute noch im Altort nahe dem Rathaus ein Brunnen in Betrieb ist.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerbrunn wurde im Jahre 1107 erstmals urkundlich erwähnt. Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde Gerbrunn 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit dem es 1814 endgültig an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Nördlich von Gerbrunn befindet sich die Römerbrücke, die, im 18. Jahrhundert unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim erbaut, jedoch nach nur einem Jahr wegen Baufälligkeit wieder aufgegeben wurde. Sie hätte die Straßenverbindung Frankfurt – Nürnberg – Wien verbessern sollen.
Bevölkerungsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||
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Jahr | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2002 | 2005 | 2010 | 2015 | 2018 | 2020 |
Einwohner | 568 | 870 | 1261 | 1722 | 4037 | 5791 | 6026 | 6039 | 6622 | 6206 | 6277 | 6491 | 6235 | 6379[6] | 6802[7] |
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 6066 auf 6379 um 313 Einwohner bzw. um 5,2 %. 2010 hatte die Gemeinde 6491 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den Einwohnern sind 3490 römisch-katholisch, 1596 evangelisch und 1716 sonstige.[8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahlen vom 2. März 2008, 16. März 2014 und 15. März 2020 führten zu folgenden Ergebnissen:[10][11]
Partei / Liste | GRÜNE | FWG | SPD | CSU |
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Sitze 2008 | — | 6 | 8 | 6 |
Sitze 2014 | 2 | 5 | 8 | 5 |
Sitze 2020 | 6 | 5 | 5 | 4 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist Stefan Wolfshörndl (SPD).[12] Dieser wurde am 1. Mai 2002 Nachfolger von Hans Lorke (Freie Wahlgemeinschaft) und 2008 wiedergewählt. 2014 wurde er erneut mit 80,4 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde dieser mit 84,01 % der Stimmen wiedergewählt.[13]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten durch eine aufsteigende und eingeschweifte blaue Spitze, darin ein silberner Brunnen; vorne oben geviert von Rot und Silber, hinten oben in Rot drei aufsteigende silberne Spitzen.“[14] | |
Wappenbegründung: Das Wappen der Gemeinde Gerbrunn ist durch zwei Bogenlinien in drei Felder aufgeteilt: Links oben befindet sich das Stammwappen des Adelsgeschlechts Castell, Ortsherren von 1212 bis 1625, rechts oben befindet sich der Fränkische Rechen, im unteren Feld ist auf blauem Grund ein Brunnen abgebildet, der auf den Ortsnamen hinweist. Die Lage an einer keilförmigen Örtlichkeit wird durch den gerförmig zulaufenden Mittelteil dargestellt.
Das Wappen wurde im Jahr 1956 vom Würzburger Staatsarchivrat Walter Scherzer entworfen.[15] |
Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindepartnerschaften bestehen mit[16]
- Themar in Thüringen, Deutschland (seit 1990)
- Mathieu, Cresserons, Cambes-en-Plaine und Périers-sur-le-Dan im Département Calvados in der Normandie, Frankreich (seit 1990)
- Černošice, Tschechien (seit 2001)
- Leśnica in Oberschlesien, Polen (seit 2001)
- Molsheim im Elsass, Frankreich (seit 2002)
Zu Schoorl in der niederländischen Gemeinde Bergen (Noord-Holland) bestehen freundschaftliche Beziehungen.[17]
Gemeindefinanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2020 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 6,3 Mio. Euro, davon waren 1,1 Mio. Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto) und 4,3 Mio. Euro Gemeindeanteil an der Einkommensteuer.
Baugebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Mai 2016 liefen Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Innerer Kirschberg III an.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik 862 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Am Wohnort gab 2558 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 sechs landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 100 ha, davon waren 82 ha Ackerfläche.
Nach einem Bürgerentscheid am 8. November 2020 wurden Planungen zur Erweiterung des Gewerbegebiets vorerst aufgegeben.[18]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerbrunn ist über die Buslinien 14 und 34 an den ÖPNV des VVM angebunden[19]. Eine Verlängerung der geplanten Würzburger Straßenbahnlinie 6 bis Gerbrunn wird diskutiert[20].
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2021 gab es folgende Einrichtungen:
- drei Kindestageseinrichtungen: 280 genehmigte Plätze, 266 betreute Kinder
- zwei Volksschulen: 23 Lehrkräfte, 266 Schülerinnen und Schüler
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fußballmannschaft des TSV Gerbrunn war in der Saison 2003/04 als Bayernpokalfinalist für den DFB-Pokal qualifiziert. Gegen den Zweitligisten Wacker Burghausen verlor der Neuntligist sein Erstrundenspiel 0:14 – ebenso hoch wie kurz zuvor das Bayernpokal-Endspiel gegen den Oberligisten TSV Aindling.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Philipp (* 1972), Koch
Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marquard Kruse von Sande († vor 1267), Ritter, besaß Besitzungen in Gerbrunn
- Gerhard Ritter (1915–2013), Politikwissenschaftler, lebte in Gerbrunn
- Horst Kremling (1920–2013), Urologe, Gynäkologe und Hochschullehrer, lebte in Gerbrunn
- Karlheinz Hoffmann (1925–2011), Bildhauer, gestaltete die Altarzone des Evangelischen Gemeindezentrums in Gerbrunn
- Otto Schönberger (* 1926), Altphilologe und Fachdidaktiker, wohnt in der Gemeinde
- Hans-Joachim Wachsmuth (1934–2024), Verwaltungsjurist in Bayern
- Dieter Harmening (1937–2016), Volkskundler und Hochschullehrer an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, lebte in Gerbrunn
- Günter Walpuski (* 1937), Erwachsenenbildner, Autor und Reserveoffizier, leitete von 1971 bis 1981 den SPD-Ortsverein
- Gottfried Adam (* 1939), evangelischer Theologe und Lehrstuhlinhaber, unter anderem in Würzburg, lebte in den 1980er-Jahren in Gerbrunn
- Katherina Holzheuer (* 1941), Bibliothekarin, lebt seit 1972 in Gerbrunn
- Dieter Perlowski (* 1950), Schriftsteller und Bühnenautor, lebt in Gerbrunn
- Waltraud Meier (* 1956), Opernsängerin, lebt in Gerbrunn
- Ralf Vollmuth (* 1963), Zahnmediziner und Medizinhistoriker, lebte während seiner Schulzeit in Gerbrunn
- Kerstin Griese (* 1966), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wuchs unter anderem in Gerbrunn auf
- Annika Liebs (* 1979), Schwimmerin, lebt in Gerbrunn
- Thomas Lurz (* 1979), Freiwasserschwimmer, lebt in Gerbrunn
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Gerbrunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 301 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 434–435 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Georg Palitza: Gerbrunn. Chronik, Heimatbuch. Münsterschwarzach 1991.
- Anton Rottmayer (Hrsg.): Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern. Sartorius’sche Buchdruckerei, Würzburg 1830, OCLC 248968455, S. 368 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Gerbrunn
- Gerbrunn: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gerbrunn. In: Bayerische Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. September 2012 (Die Auflistung der Ortsteile befindet sich auf einer Unterseite).
- ↑ Gemeinde Gerbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
- ↑ 2. Würzburger Markbeschreibung von 779: zur Rodung des Gerwin (Geruuinesrode) ( des vom 6. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Gerbrunn.de: Historie (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
- ↑ Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2018. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 24. Mai 2020.
- ↑ Daten & Fakten. In: Gerbrunn. Abgerufen am 31. Oktober 2020.
- ↑ Gerbrunn Daten Fakten Konfession , abgerufen am 20. Februar 2020
- ↑ https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_UF/Wahl-2020-03-15/09679136/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_110_Gemeinde_Gemeinde_Gerbrunn.html
- ↑ Statistik kommunal 2011: Gerbrunn. (PDF; 1,3 MB) Wahlen. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, 16. Mai 2012, S. 8, 9, abgerufen am 13. September 2012.
- ↑ für 2014: Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinderat > Herr Stefan Wolfshörndl. Gemeinde Gerbrunn, abgerufen am 18. Juli 2020.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2020
- ↑ Eintrag zum Wappen von Gerbrunn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 8. September 2017.
- ↑ Georg Palitza: Gerbrunn. Chronik, Heimatbuch. S. 16.
- ↑ Initiativkreis für Europäische Städtepartnerschaften (IGEP) e. V.
- ↑ Website Gerbrunn ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Doch kein Industriegebiet - Bürgerentscheid Gerbrunn neu gezählt. Bayerischer Rundfunk, 9. November 2020, abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ Liniennetzplan der Landkreise im VVM. In: vvm-info.de. Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken GmbH, 1. November 2019, abgerufen am 1. November 2021.
- ↑ Der kleine Anzeiger. Mitteilungsblatt der Gemeinde Gerbrunn. In: gerbrunn.de. Gemeinde Gerbrunn, 25. Oktober 2021, abgerufen am 1. November 2021.